Elisabeth Förster-Nietzsche wurde am 10. Juli 1846 in Röcken, Sachsen, als jüngere Schwester des berühmten Philosophen Friedrich Nietzsche geboren. Sie war die Tochter von Carl Ludwig Nietzsche, einem lutherischen Pfarrer, und Franziska Nietzsche.
Elisabeth hatte eine enge Beziehung zu ihrem Bruder und kümmerte sich später intensiv um seine Werke und den Aufbau seines philosophischen Erbes. Nach Friedrich Nietzsches Zusammenbruch und seiner Einweisung in eine psychiatrische Klinik im Jahr 1889, übernahm Elisabeth die Vormundschaft über ihn.
Nach dem Tod ihres Bruders im Jahr 1900 gründete sie die Nietzsche-Archiv in Weimar und widmete sich der Verbreitung und Interpretation seiner Ideen. Sie veröffentlichte zahlreiche Schriften über Friedrich Nietzsche und seine Philosophie.
Elisabeth Förster-Nietzsche war politisch engagiert und an verschiedenen faschistischen Ideologien interessiert. Dies führte dazu, dass sie während des Nationalsozialismus eine umstrittene Figur wurde. Sie arbeitete eng mit Adolf Hitler und der NS-Regierung zusammen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie von den Alliierten verhaftet und das Nietzsche-Archiv wurde vorübergehend geschlossen. Sie starb am 8. November 1935 in Weimar. Ihre ideologischen Ansichten und ihre Zusammenarbeit mit dem NS-Regime haben dazu geführt, dass ihr Erbe kontrovers diskutiert wird.
Trotz ihrer politischen Kontroversen wird anerkannt, dass Elisabeth Förster-Nietzsche einen bedeutenden Beitrag zur Verbreitung und Förderung der Werke ihres Bruders geleistet hat. Das Nietzsche-Archiv existiert bis heute und widmet sich der Forschung und Aufbewahrung von Friedrich Nietzsches Schriften.
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